Die Zunahme von FinTechs und die Digitalisierung führen zu einem beispiellosen Wachstum des Fernhandels. Von jedem Ort der Welt und zu jeder Zeit kann ein Kunde ein Konto eröffnen, eine Überweisung in Auftrag geben oder Ratenzahlungen leisten, ohne sein Zuhause verlassen zu müssen.

Die Schattenseite der digitalen Transformation ist die missbräuchliche Nutzung rechtmäßiger Praktiken. Kriminelle nutzen die Anonymität und Vertraulichkeit des Internets zur Geldwäsche. Um Geldwäsche zu bekämpfen, arbeiten Regierungen und Unternehmen des Finanzsektors daran, die Identität ihrer Kunden zu prüfen.

Wie kann die Online-Identifikation dazu beitragen? Das erklären wir Ihnen jetzt.

Die Online-Identifikation als Instrument gegen Geldwäsche

Die Online-Identifikation umfasst die Gesamtheit der Verfahren, die es ermöglichen, die Identität einer Person über ein Computersystem zu überprüfen. Sie wird in der Regel mit der Online-Abwicklung in Verbindung gebracht, wird aber auch zunehmend in Büros und in Präsenzverfahren genutzt, da sie Bürokratie und Bearbeitungszeiten reduziert.

Als kriminelle Aktivität beruht Geldwäsche häufig auf Anonymität, Identitätsbetrug oder Identitätsdiebstahl: Kriminelle verwenden gefälschte Profile, um die Herkunft des Geldes zu verschleiern und es den Behörden zu erschweren, diese zu ermitteln.

Die Verpflichtung der Kunden, nachzuweisen, dass sie die Personen sind, für die sie sich ausgeben, ist einer der Mechanismen zur Verhinderung dieser Praxis, da sie eine solche Verschleierung erschwert.

Vorschriften und Normen für die Online-Identifikation

Auf europäischer Ebene wird die Online-Identifikation durch zwei wichtige Rechtsvorschriften geregelt: die eIDAS-Verordnung, die für alle Mitgliedsländer verbindlich ist, und die AML-Richtlinie, die auf nationaler Ebene umgesetzt werden muss. Ergänzt werden diese Standards durch die Know Your Client (KYC)-Richtlinien und die Vorgaben und Empfehlungen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde.

AML-Vorschriften für die Online-Identifikation

Die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML) legt die Verpflichtungen des Finanzsektors zur Verhinderung von Geldwäsche fest. Die fünfte Fassung dieser Richtlinie (AML5) ist derzeit bindend und eine sechste Fassung ist bereits in Arbeit. In der neuen Version sollen die Vorschriften und Sanktionen für Unternehmen, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, verschärft werden.

Eine der wichtigsten Pflichten des Finanzsektors im Rahmen der Geldwäschebekämpfung ist die Identifikation der wirtschaftlichen Eigentümer von Finanzprodukten wie Girokonten oder Kreditkarten, aber auch von Kryptowährungen oder Investitionen.

AML verbietet anonyme Vertragsabschlüsse und verlangt ein Zertifikat mit hohem Sicherheitsniveau wie zum Beispiel eine qualifizierte elektronische Signatur.

Die Vorteile der Online-Identifikation für KYC und Due Diligence

Zur Überprüfung der digitalen Identität müssen die grundlegenden Kundendaten durch die KYC-Methode verifiziert werden. Dieser Prozess beinhaltet die Erfassung personenbezogener Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse während der Onboarding-Phase von Kunden (entweder vor Ort oder digital).

Darüber hinaus erfordert die Online-Identifikation die Vorlage von rechtsgültigen Ausweispapieren wie einen Reisepass, um die erfassten Daten zu überprüfen.

Die effizienteste und zuverlässigste Alternative zur Erfüllung dieser Sorgfaltspflichten (Due Diligence) für die Online-Identifikation ist die Verwendung von Zertifikaten oder digitalen Signaturen, die von einem Vertrauensdiensteanbieter ausgestellt wird, der in den EU-Verzeichnissen aufgeführt ist.

Werkzeuge der Online-Identifikation zur Geldwäschebekämpfung

Die europäischen Vorschriften verlangen von Unternehmen, dass sie bei Transaktionen, die mit Geldbewegungen verbunden sind, Verfahren zur Online-Identifikation mit zwei Faktoren verwenden. Das heißt, der Kunde muss zwei oder mehr dieser Verifizierungselementen verwenden:

  1. Etwas, das nur dem Nutzer bekannt ist (zum Beispiel ein Passwort)
  2. Etwas, das nur der Nutzer besitzt (Kreditkarte, Mobiltelefon, Ausweisdokument)
  3. Etwas vom Nutzer selbst (biometrische Merkmale)

Dieser doppelte Mechanismus zur digitalen Identitätsprüfung verringert das Risiko des Identitätsbetrugs und ermöglicht eine bessere Rückverfolgung von Kapitalbewegungen, was wiederum die Geldwäsche erschwert.

Die Lösungen von Electronic IDentification sind mit diesen Mechanismen zur Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgestattet. Die Qualifizierte Elektronische Signatur von eID passt sich an die Bedürfnisse, Risikostufen und rechtlichen Anforderungen von Geschäftsprozessen mit einer einfachen Konfiguration an, die ein Omnichannel-Erlebnis ermöglicht.

Synchrone Lösungen zur Online-Identifikation

Echtzeit- oder synchrone Lösungen zur Online-Identifikation beinhalten die Live-Überprüfung von Identitätsdaten.

VideoID ist eine Lösung, die das Onboarding in Echtzeit per Videoanruf und Kontakt mit einem qualifizierten Mitarbeiter ermöglicht. Mit Hilfe der Gesichtserkennungstechnologie prüft der Mitarbeiter die vorgelegten Dokumente und stellt sicher, dass sie zur Person gehören, die den Vorgang durchführt.

Asynchrone Lösungen zur Online-Identifikation

Eine Möglichkeit für die Online-Identifikation ist die asynchrone Prüfung. In diesem Fall muss sich der Kunde online identifizieren, indem er ein Video aufnimmt und Ausweisdokumente sendet, sodass ein Mitarbeiter die gewünschte Transaktion final überprüfen und autorisieren kann.

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